Wir Menschen sind ein Wunder. Das Leben ist ein Wunder. Alle Wesen sind ein Wunder. Dass wir alle ständig in Kommunikation untereinander sind und sovieles wahrnehmen (können), ist ein Wunder.

Der Raum, der wir sind und der uns umgibt ist nicht leer, sondern voll des universellen Bewusstseins.
Die Erfahrung dieses Raumes führt zu Geborgenheit bis zur unendlichen Freude und zum universellen Lachen in uns.

Diese Erfahrung ermöglicht auch, ganz direkt mit anderen Wesen - unabhängig von der Entfernung – geistig zu kommunizieren und heilend zu wirken. Auf dieser Ebene berühre ich die Menschen, werde zur Zeugin ihrer Not und verbinde sie wieder (religio = rückverbinden) mit ihrem Höheren Selbst und dem heilenden universellen Bewusstsein. Das bewirkt erstaunlich oft Wunder.

Erika Wiebogen

 

Selbstliebe

Diese Worte schrieb Charlie Chaplin
an seinem 70ten Geburtstag am 16.April 1959
und ich lege sie allen ans Herz! 

 

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden,
dass ich immer und bei jeder Gelegenheit zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschah, richtig ist, von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich, das nennt man  V E R T R A U E N .

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen,
dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind,
gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich, das nennt man  A U T H E N T I S C H - S E I N .

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden,
wie sehr es jemanden beschämt, ihm meine Wünsche aufzuzwingen,
obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif noch der Mensch dazu bereit war,
und auch wenn ich selbst dieser Mensch war.
Heute weiß ich, das nennt man  S E L B S T A C H T U N G .

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört
mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen,
dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man  R E I F E . 

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört
mich meiner freien Zeit zu berauben und ich habe aufgehört
weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwickeln.
Heute mache ich nur, was mir Spaß und Freude bereitet,
was ich liebe und was mein Herz zum lachen bringt
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man  E H R L I C H K E I T . 

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem,
das mich immer wieder hinunter zog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das  " G e s u n d e n  E g o i s m u s ",
aber heute weiß ich das ist  S E L B S T L I E B E . 

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, hörte ich auf,
immer Recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt, das nennt man  " E I N F A C H - S E I N " . 

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert
immer weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen,
jetzt lebe ich nur mehr in diesem Augenblick wo  a l l e s  stattfindet,
so lebe ich jeden Tag und nenne es  V O L L K O M M E N H E I T . 

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, da erkannte ich,
dass mich mein Denken armselig und krank machen kann,
als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam mein Verstand einen wichtigen Partner,
diese Verbindung nenne ich  " H E R Z E N S W E I S H E I T " . 

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen zu fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich,  D A S  I S T   d a s   L E B E N !

 

– Charlie Chaplin

 

 

 Wohlgefühl

– Gebet

 

„Herr des Reichtums,
aus tiefem Mitgefühl hast du gelobt,
allen Lebewesen zu helfen.
Lord des Lebensglücks mit deinem Gefolge und eifrigen Helfern,
Du hast Dein Versprechen gehalten.
Gib uns Wohlgefühl durch alles, was zum Leben nötig ist:
Wohlgefühl durch Pferde, Schafe und Ziegen,
Wohlgefühl durch Ochs und Kuh und Esel –
lass uns all dies als Wohlgefühl erleben.


Wohlgefühl durch schöne, feine Stoffe, durch Gold und Geld,
Wohlgefühl durch alle Arten Korn, durch Schmuck und Reichtum,
Wohlgefühl durch Essen und durch Trinken – 
lass uns all dies als Wohlgefühl erleben!

Oben des Gottes Brahma Wohlgefühl,
in der Mitte der Götter, der Dämonen, der Hungergeister Wohlgefühl,
unten der Nagas Wohlgefühl,
in den drei Welten der Menschen und der Götter Wohlgefühl –
lass uns all dies als Wohlgefühl erleben!

Wohlgefühl durch schöne Formen auf dem Kontonent des dankenswerten Körpers,
Wohlgefühl durch den echten Dharma auf dem Rosenapfelkontinent,
Wohlgefühl durch Hab und Gut auf dem Kontinent der Wunsch erfüllenden Kuh,
Wohlgefühl durch langes Leben auf dem Kontinent der Dissonanzen
Und alles Lebensglück der sterblichen Wesen auf den Haupt- und Nebenkontinenten –
lass uns all dies als Wohlgefühl erleben!

Der edlen Absichten hohes Wohlgefühl,
der Erde unter uns festes Wohlgefühl,
der Menschen Wohlgefühl durch Besitz, Bekleidung, gute Nahrung,
Wohlgefühl in lebhafter Erscheinung, glanzvoller Würde und Genuss der Sinne,
Wohlgefühl durch Mut, Geschicklichkeit und Wunderkräfte,
Buddhas Worte bewahrend, Wohlgefühl durch den Willen zur Befreiung,
Wohlgefühl durch Töchter und durch Söhne,
Wohlgefühl durch der Frauen Würde,
Wohlgefühl durch Angetraute, durch einen Ehemann von guter Herkunft –

Lass uns all dies als Wohlgefühl erleben!

 

 

Der Sprung in der Schüssel

 

Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln hatte, die von den Enden einer Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug. Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der lange Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau war die andere Schüssel jedoch immer nur noch halb voll.

Zwei Jahre lang geschah dies täglich: die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung, aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.

Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der alten Frau: "Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft." Die alte Frau lächelte. "Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht?"
 

"Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät,
weil ich mir deines Fehlers bewusst war.
Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen.

 

Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren." Jeder von uns hat seine ganz eigenen Macken und Fehler, aber es sind die Macken und Sprünge, die unser Leben so interessant und lohnenswert machen.

 

 


T a n d a v a  – der Tanz des Shiva
 

Die Linie des tantrischen Shivaismus aus Kaschmir und insbesondere die Pratyabhijna Schule, deren Übertragung ich von meinem Meister Daniel Odier bekommen habe, sind lebendige Traditionen einer unglaublichen Modernität und einer seltenen Bloßheit. Der tantrische Shivaismus, direkt und nicht dual, enthüllt schon beim ersten Kontakt den intuitiven Intelligenzen, die es erfassen können, das absolute Geheimnis: „Du bist das was du suchst.“ Die Gründer des Pratyabhijnâ Systems laden den Praktizierenden zu der spontanen Erkenntnis seines eigenen und seit immer reinen und freien Herzens ein, das in seiner Essenz genau identisch mit den höchsten Prinzipien des Universums ist.

Eine der Besonderheiten der tantrischen Lehren, die sie so aktuell machen, ist deren totales Eintauchen ins Reale. In Übereinstimmung mit Mazu, einem berühmten Chan Meister des achten Jahrhunderts, sagen Sie: „Keine Spuren des Absoluten außerhalb der Realität.“ Sie schlagen uns weder hoch ausgeklügelte Praktiken noch hyperformalisierte Rituale vor. Sondern ein direktes und ununterbrochenes Eintauchen in die Quelle unserer Emotionen und aller unserer körperlichen Empfindungen, um die ursprünglichste Vibration (Spanda), die allen unseren Taten unterschwingt, zu erfahren.

Unter den vielfältigen Praktiken, die der kaschmirsche Tantrismus anbietet, ist Tandava (der Shiva Tanz) ein bevorzugtes Werkzeug um die ursprüngliche, reine und erschauernde Energie des Körpers wieder zu finden. Dieser Tanz erlaubt unserem Körper, sich wie ein Musikinstrument einzustimmen, so dass er harmonisch mit den Schwingungen des Universums vibrieren kann.

Der Tanz beginnt mit einem fühlenden Hinhören auf die gesamten Körperregionen ebenso wie auf den Atemrhythmus in einer sitzenden Stellung. Aus diesem Hinhören entsteht nach und nach eine subtile und sanfte Bewegung. Anschließend zu dieser ersten Phase beteiligen sich die Arme an der Bewegung, die sich dann in einer aufrechten Stellung in einen sehr langsamen und kontinuierlichen Tanz entfaltet. Damit dieser Tanz sich entfalten kann, wird alles willentliche Tun fallen gelassen, um sich ohne Zurückhaltung dem feinsten Hinhören des Körpers und des Atems hinzugeben. Der Atem wird sich tief im Beckenboden bilden und wie eine ununterbrochene Welle unsere Anspannungen und Einschränkungen streicheln und auflösen. In diesem tiefen und fühlbaren Erlauschen unseres ganzen Wesens werden unsere Ängste, unsere Zweifel und unsere Gedanken sanft schmelzen.

Diese „einfache“ Praxis kann in wenigen Stunden erlernt werden, weil sie weder ausgefeilte Posen noch auswendig gelernte komplexe Bewegungsabläufe verlangt. Aber es erfordert Stunden der Praxis um die unendlichen und subtilen Vibrationen zu kosten. Es wird dann Jahre brauchen, um die Gesamtheit unseres psycho-körperlichen Systems von seinen Hemmnissen zu befreien, so dass eine völlige Präsenz jede unserer Gesten durchdringt. So von allen Referenzen und psycho-physiologischen Erinnerungen befreit, wird sich unsere Körperlichkeit einstimmen und mit der sich immer wieder erneuernden und erschauernden Realität übereinstimmen können.

Der Shiva Tanz wird uns sowohl die wahre Spontaneität entdecken lassen, als auch die Fähigkeit,
sich immer tiefer den vielfältigen  B e w e g u n g e n  d e s  L e b e n s  hinzugeben.

– Natalie

 

 

Brief an die Tantriker

Ein Tantriker sein, im Herzen der Gesellschaft, im täglichen Leben, das bedeutet, jede Situation die mich provoziert, als eine Gelegenheit zu empfangen, meinen Grenzen und meinen Einschränkungen ins Auge zu blicken. Und wenn ich das Vermögen habe hinzusehen, so habe ich auf der Stelle das flexibelste Werkzeug, das mir das Universum schenkt, um ein bisschen mehr Raum, ein bisschen mehr Freiheit zu gewinnen.
Jedes Mal, wenn ich es wage hinzusehen, ohne Urteil zu empfangen, was mich stört, entdecke ich ein bisschen mehr Raum in mir. Jedoch, wenn ich mich wehre, schließe ich ein wenig den Raum meines Herzens und meines Geistes, begrenze mich und ziehe mich ein bisschen mehr in mich zurück. In dieser Bewegung des Rückzugs werde ich steif, verliere die natürliche Geschmeidigkeit des Körpers und des Geistes, und fahre mit dem unerbittlichen Aufbau meines Panzers fort. Dieser Panzer schützt mich vor unangenehmen Situationen, aber er isoliert mich mehr und mehr. Bis ich mich schrecklich einsam und verlassen fühle. Da ich mich vor der Welt schütze, kann sie nicht mehr zu meinem Herzen vordringen. Letzten Endes bin ich es, der die Welt verlässt, indem ich es ablehne, mich destabilisieren zu lassen und verletzlich zu sein. 

Empfangen bedeutet für einen Tantriker nicht eine Form von passivem und idiotischem Fatalismus, der aus Prinzip alles über sich ergehen lässt. Es handelt sich nicht um ein Ja, bei dem ich mich von einer Situation bis zur Vernichtung oder Erschöpfung auffressen und misshandeln lasse. Empfangen was auftaucht, ist für einen Tantriker gleichzusetzen mit einem aktiven und multidirektionalen Ja. Ein globales Ja, welches jede Situation in ihrer Ganzheit wahrnimmt und anhört. Eine Form von totaler Präsenz, die zugleich die eigene Aktionsfähigkeit sowie die des anderen, empfangen kann. 

Empfangen heißt für einen Tantriker, die Fähigkeit wieder zu finden, seinen Geist und sein Herz völlig zu öffnen, damit was widersprüchlich scheint, letztendlich wieder zur Mitte finden kann. Das heißt die Quelle, aus der alle Unterscheidungen und gegensätzliche Paare auftauchen. In diesem Zustand der völligen Öffnung gibt es weder einen Standpunkt zu verteidigen, noch eine bezogene Position auf Teufel komm raus aufrecht zu erhalten.
Ich finde die Fähigkeit wieder, alle Gegebenheiten willkommen zu heißen.
Ich gebe die kranke Vorstellung des Geistes auf, die keine zwei verschiedenen Ansichten ertragen kann. Ich verlasse den Geist, der Gegensätze aufbaut, der teilt, um den Geist zu finden, der eint. Ich verlasse das Herz, das sich schließt und sich vor der Welt verteidigt, um das Herz zu finden, was sich öffnet, bis es die Gegensätzlichkeiten vereint. 

Ein Tantriker sein heißt, bei jeder Situation in Entzückung zu geraten. Es bedeutet, in Mitten des täglichen Lebens kreativ zu werden. Unnütz, geschmacklose Gedichte zu schreiben oder Krusten zu malen, um vorzugeben, Künstler zu sein. Ich kann ein Künstler des alltäglichen werden, wenn ich es wage, weniger vorhersehbar für meine Katze, für meine Kinder, für meine Partner und für meinen Chef zu sein. So streue ich einen Funken, einen Farbtupfer, in das Grau meines Alltags. Das Gewöhnliche oder Außergewöhnliche ergibt keinen Sinn mehr. Oder die Langeweile dominiert, weil ich so steif und vorhersehbar geworden bin, dass ich keinen mehr überrasche, nicht mal mich selbst. Ich werde so ängstlich und vorsichtig, dass ich kein Risiko mehr eingehe. Ein Funktionierender des Alltäglichen, der es nicht erträgt, gestört oder auf Umwege gebracht zu werden. Wenn ich es jedoch wage jeden Morgen aufzustehen, ohne zu wissen, so blicke ich neu und frisch auf meine Umgebung. Wie der Maler oder Schriftsteller vor einem weißen Blatt Papier, tauche ich jeden morgen in meine Atmung ein, in meine volle Präsenz, um das rechte Wort oder die rechte Handlung zu finden. Das, was dem Augenblick entspricht, und nicht eine mechanische und sich wiederholenden Handlung, die nach Schimmel stinkt, weil sie in meinem körperlichen und psychischen System gärt. 

Ein Tantriker sein heißt, alle Situationen des täglichen Lebens zu nutzen, um das Bewusstsein und die Präsenz zu vertiefen. Für einige Minuten spüre ich jeden Wassertropfen, der auf meine Haut tropft, während ich morgens dusche. Ich spüre den Luftzug auf meiner Haut, während ich zur Arbeit gehe. Für einige Minuten lasse ich meinen Blick sich im azurblauen Himmel auflösen. Ich lasse mich vom Klang einer Sirene von den Zehenspitzen bis zum Scheitel meines Kopfes durchfluten... Ein Tantriker sein bedeutet, die Gesamtheit der sensorischen Erfahrungen in den Weg zu integrieren. Ich spalte die Wirklichkeit nicht in zwei Kategorien: das Profane und das Heilige. Ich betrachte alle Erfahrungen als Heilig, von dem Moment an, in dem Bewusstsein und Präsenz vorhanden ist. Und die Qualität und die Tiefe dieser Präsenz hängen von meiner Fähigkeit ab, die sensorische Erfahrung pur zu belassen. Das heißt, frei von allen Kommentaren, frei von meiner Arroganz, jede Erfahrung zu ergreifen und in Beschlag zu nehmen. Wenn ich die Verfügbarkeit und den Mut finde, mein ganzes Sein diesem stillen Hinhören und sensorischen Wahrnehmen des Lebens hin zu geben, entdecke ich, dass die Wirklichkeit gesättigt vom Absoluten ist.
Auf diese Weise beruhigt sich meine Angst, ich verstehe auf eine sehr organische Art und Weise, dass es nichts zu modifizieren gibt, nichts zu beseitigen, nichts zu verbannen, da alles Ausdruck des Göttlichen ist. In diesem Zustand der sehr tiefen und globalen Entspannung verlieren mein Körper und mein Geist ihre Grenzen und vereinigen sich auf natürlicher Weise mit der Gesamtheit.

Ein Tantriker sein heißt, den Geschmack des Spiels und die kindliche Leichtigkeit wieder zu finden, sowie mindestens eine Dummheit pro Tag zu machen. Es bedeutet, aufzuhören, mich so sehr ernst zu nehmen und mich für so wichtig zu halten. Ich habe den Mut, meiner Anmaßung gewahr zu werden, zu glauben, es für den ganzen Planeten zu wissen.
Ich finde die Demut wieder, im „ich weiß nicht“ zu sein. So lasse ich die Gewohnheit fallen, Informationen und Wissen, die an meinen Standpunkt limitiert sind, anzusammeln. Ich lasse die diskursive und geschwätzige Intelligenz sich Stück für Stück beruhigen und zur Stille finden, indem ich aufhöre, sie zu nähren. Und wenn der Diskurs und Kommentar über die Welt schweigt, habe ich endlich Zugang zur intuitiven Intelligenz. Dass heißt, eine Kenntnis, die ihre Universalität wieder findet, weil sie es nicht mehr nötig hat, die Welt in getrennte und gegensätzliche Stücke zu zerteilen. Auf diese Weise habe ich Zugang zu der Kenntnis, die keine Grenze hat. Mein Verständnis ist direkt, intuitiv und entsteht aus einem wirklichen Kontakt mit dem, was ist. Es ergießt sich aus meiner sensiblen Wahrnehmung und meinem globalen Zuhören. Diese Kenntnis ist nicht mehr verdunkelt durch den undurchsichtigen Filter der Konzepte, Urteile und Glaubensgrundsätze, die mich der ursprünglichen Essenz der Wirklichkeit berauben. Sie findet ihre Geschmeidigkeit, ihre Frische und ihre Harmonie mit der Welt wieder.

– Natalie